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Leberblümchen
Es gehört zu den Ersten, die im Frühling blühen. Sonntagsspaziergänger erkennen es an seinen winzigen blauen oder violetten, seltener rosaroten oder weißen Blüten. Das Leberblümchen wächst fast überall in Europa, in Wäldern wie in Büschen und auf Feldern, auch auf Steinboden und in den Bergen bis über 2000m Höhe. Es ist schön, diese Frühlingsblume im eigenen Garten zu haben, aber sie darf in der freien Natur auf keinen Fall gepflückt oder ausgegraben werden. Leberblümchen stehen unter Naturschutz.
Pollenlieferant
Das Leberblümchen gehört zur großen Familie der Hahnenfußgewächse. In der Blühzeit, von März bis April, sprießen daunige Blütenstängel bis etwa zwanzig Zentimeter und richten zarte Blumenkronen mit langen weißen Staubgefässen und knallgelben Fruchtknoten in die Frühlingssonne. Das Leberblümchen ist ein wichtiger Pollenlieferant für Bienen und Käfer. Dann verdichten sich die Blätter, grün braunfleckig an der oberen Seite, rotbraun auf der unteren. Büschel spalten sich auf dem Fußboden. Langstielig und dreilappig erinnern die Laubblätter an die menschliche Leberform. Daraus entstand der Name dieser krautigen Pflanze, die botanische Bezeichnung ist Hepatica.
Pflegeleicht
Am verbreitetsten ist die Gattung nobilis Garsault mit knallblauen Blüten. Sie besitzt eine gewisse Toleranzbreite bezüglich des Bodens. Die Netzwurzeln der Pflanze benötigen lockeren humushaltigen Boden. Wichtig für eine nachhaltige Bodenfeuchtigkeit ist ein schattiger bis halbschattiger Platz. Als Alternative können Blätterkompost oder Gartenerde auf den Boden verteilt werden. Unter diesen Bedingungen beansprucht das Leberblümchen kaum Pflege. Erst im Herbst muss die Erde mit etwas Kalk, Lehmgaben und Naturdünger verbessert werden. Nur zwei Feinde sind bekannt: Schnecken, die ihre jungen Wurzeln bevorzugen und Pilze, die ihre Blätter mit schwarzen Pünktchen färben können. Zum Zwischenpflanzen eignen sich besonders andere krautige Frühlingspflanzen wie Primeln oder Veilchen oder zur selben Jahreszeit blühende Blumenzwiebeln.
Viel Ruhe
Der Frühling ist genau die richtige Zeit, um das blühende Nobilis einzupflanzen. Danach sollte es wenigstens drei Jahre in Ruhe gelassen werden, da Leberblümchen beim Umpflanzen sehr empfindlich sind und Zeit brauchen, um sich zu entwickeln. Tatsächlich erfolgt seine Vermehrung erst im folgenden Jahr. Dies geschieht durch die Verteilung seiner Saatkörner durch Ameisen und die Bildung von Sprossachsenablegern.
Stärkungsmittel
Im Mittelalter fand das Leberblümchen vor allem bei Erkrankungen der Leber Anwendung. Das ist aber nicht mehr zu empfehlen, da Leberblümchen unter anderem Protoanemonin enthalten, was zur Vergiftung führen kann. Deswegen beschränkt sich die heutige Anwendung auf homöopathische Mittel als Leber- und Galletherapie, bei Erkrankungen der Atemwege oder als Stärkungsmittel für das Verdauungssystem.